New York, New York Teil 3 - only in New York, Baby

Der zweite Tag begann ähnlich wie der erste, mit einer Pilgefahrt zum Starbucks im World Financial Center und einem Frühstück mit Blick auf die North Cove Marina. Es hatte die ganze Nacht kräftig geregnet, und die Stadt schien zu dampfen. Die Luft war dadurch noch unerträglicher geworden als am Tag zuvor. Trotzdem sollte es heute in die Innenstadt selbst gehen. Shopping stand an, und mein erstes Ziel war daraufhin das Kaufhaus Macy's am Herald Square, das größte Kaufhaus der Welt!
Zuvor ging es jedoch durch das Financial District, das nicht nur das wirtschaftliche Herz New Yorks, der USA, und der westlichen Welt ist, sondern gleichzeitig auch der älteste Teil New Yorks. Hier befand sich ursprünglich jene Holländische Kolonie die als Nieuw Amsterdam bekannt wurde und nach einem erfolgreichen Britischen Eroberungszug in New York umbenannt wurde. Von der Wall Street selbst hab ich keine Bilder gemacht, da nicht nur das Licht beschissen war, sondern die Wall Street selbst auch einen ziemlich versifften Eindruck machte. Kein Wunder, hausen hier doch einige der größten Verbrecher unseres Planeten, wenn man manchen Leuten Glauben schenkt.






Nach einer kleinen Tour durch den Süden Manhattans ging es mit der Subway zum Herald Square. Macy's erwartete mich. Die Subwayfahrt dorthin brachte den Beweis für den Spruch, das selbst die Bettler in New York einen Business Plan haben. An der Station Chamber Street stieg ein überraschend gut gekleideter Junge ein. Er entpuppte sich als Michael-Jackson-Imitator, und zwar als ein verdammt guter. Trotz des Schwankenden U-Bahn-Wagens war jeder seiner Schritte exakt auf den Punkt. Selbst die mitfahrenden Kontrolleure der MTA (!) gaben nach Ende der Show bereitwillig eine Spende. So kann man sich sein Taschengeld auch aufbessern.
Macy's selbst war in gewisser Weise eine Enttäuschung. Zugegeben, die große Haupthalle die man betritt wenn man die Eingänge vom Herald Square aus benutzt ist mit ihren Kronleuchtern, Holzvertäfelungen und auch aufgrund ihrer schieren größe (über zwei Stockwerke hoch) durchaus beeindruckend, und hat etwas von einem Nobelhotel, allerdings ist die Halle auch sehr laut, und hat einen extremen Hall. Die Auswahl ist zwar enorm, jedoch wurde meine Suche nach einem vernünftigen Parfüm oder einer neuen Uhr dadurch behindert das keine Preisschilder zu finden waren. Naja, wenigstens ein paar neue Sennheiser-Kopfhörer gab es, um die Kabelgebundenen Kopfhörer zu ersetzen die den Transatlantikflug nicht überlebt hatten. Auch die Neuanschaffung war Kabelbasiert um sie im Flug nutzen zu können.




Nachdem Macy's sich als Enttäuschung entpuppt hatte ging es für mich weiter in Richtung Penn Station. Eigentlich hatte ich nach 'nem Platz zum Mittagessen gesucht, was ich gefunden habe war eine der letzten Filialen von Borders Books die noch in Betrieb waren. Borders, das US-Gegenstück zu Thalia oder Hugendubel, hatte Anfang des Jahres Insolvenz anmelden müssen und befand sich mittlerweile in Liquidation. Dementsprechend groß waren die Preisabschläge. Leider hatte ich nur eine gewisse Menge Freigepäck, ansonsten hätte ich vermutlich den halben Laden leer gekauft. Mit vollem Magen und einer noch volleren Einkaufstasche von Borders ging es zurück zum Hotel, an der 5th Avenue entlang. Theoretisch. Am Madison Square wurde mir klar das ich mich überschätzt hatte und ich drehte um und stieg am Herald Square in die U-Bahn. Aber anstelle in der Rector Street auszusteigen fuhr ich weiter bis South Ferry und nahm den langen Weg am Battery Park entlang.










Im Hotel angekommen begann ich zu packen. Morgen Abend würde es zurück gehen nach Europa. Einerseits war ich froh, andererseits hatte ich diese Stadt mittlerweile lieben gelernt. Ich wollte auf jeden Fall den letzten Tag in New York noch genießen. Mit diesen zwiespältigen Gedanken fiel bei mir der Vorhang.

Kommentare

  1. Und wo ist der Abschluss? Schöner Artikel, hab ihn gerne gelesen.

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  2. @Bernd Hohmann:

    Danke für die Blumen.

    Der Abschluss ist noch in Arbeit. Sollte dieses Wochenende online gehen.

    Grüßle
    Thomas

    P.S.: Schön mal wieder von dir zu hören.

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