Klappbar oder einfach nur klapprig? - Review des Universal Mobile Keyboard von Microsoft

Ich sags euch Leute, Tablets sind schon echt praktische Geräte. Ich selbst liebe sie auch, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich mein erstes hatte. Und auch wenn mein erstes Tablet, mein gutes altes Asus Eee Pad Slider, ein gutes Gerät war, und immer noch ist, so habe ich doch mittlerweile den Sprung zu iOS, und einem iPad mini 2 gemacht, nicht zuletzt auch berufsbedingt. Ein geniales, leichtes, und leistungsfähiges Tablet. Allerdings kam damit wieder ein neues Problem. Was tun, wenn du größere Texte schreiben willst? Ja, es gibt die Bildschirmtastatur, die auch recht gut ist, wenn man damit denn klar kommt. Bei vielen Leuten, den Autor dieses Blogs eingeschlossen, kommt man dann mit dem schreiben nur laaaaaaangsaaaam voran.
Was also tun, wenn man diese eine Antwort auf eine Email noch fertig kriegen will, bevor sich das Horn von Afrika vom restlichen afrikanischen Kontinent abspaltet? Das wird übrigens tatsächlich passieren, aber das nur nebenbei. Nun, die beste Option ist natürlich ein externes Keyboard. Aber welches? Nimmt man ein Kombi-Keyboard, und Cover, oder ein separates? Beides hat seine Vor-, und Nachteile, aber für mich kam nur ein komplett separates Keyboard in Frage. Nicht nur dass, ich wollte auch noch eines haben, das möglichst wenig Platz wegnimmt, aber gleichzeitig, wenn es einsatzbereit ist, eine Tastatur in Normalgröße bietet. Die Wahl fiel dann schlussendlich auf das Universal Mobile Keyboard von Microsoft.
Microsoft? Hat der denn jetzt komplett den Verstand verloren? Ganz ruhig, ich hab durchaus meine Gründe. Der Hauptgrund ist ganz einfach der, dass die Hardware von Microsoft, im Gegensatz zu diversen Softwareprodukten (Yep, Vista, Windows 8, etc., ich meine euch), durch die Bank mindestens grundsolide, in einigen Fällen sogar exzellent ist. Dies gilt dann auch für das Universal Mobile Keyboard. Es ist, in meiner bescheidenen Meinung, das beste externe Keyboard für Tablets. Es schlägt in meinen Augen auf jeden Fall auch das sündhaft teure Smart Keyboard für's iPad Pro, und zwar um Längen. Ihr glaubt gar nicht, wie gut es getan hat, den letzten Satz schreiben zu können!

Trotz des wenig dezenten Farbschemas wirkt die Verpackung ziemlich unscheinbar.
Aber zurück zu Microsofts Mäuseklavier. Die Spezifikationen lesen sich beeindruckend. Tastatur in voller Größe, Akkulaufzeit bei voller Ladung 6 Monate (!), integrierter Standfuß mit drei verschiedenen Displaywinkeln, universal einsetzbar mit iOS, Android und Windows, umschalten zwischen den Geräten einfach mit einem Schiebeschalter. Ein derartiger Leistungsumfang ist natürlich nicht billig. Microsoft gibt auf seiner Website einen Preis von knapp 85€ an, Amazon listet das Gerät zum Zeitpunkt dieses Artikels für 64€, die meisten großen Elektronikmärkte liegen dazwischen mit 75€ bis 79€.
Ein erster Blick auf die Tastatur. Diese lässt im verschlossenen Zustand keine Zweifel daran aufkommen, wer der Hersteller ist.
Zusammen mit dem Keyboard erhält man auch ein zur Kurzarbeit verdammtes Micro-USB-Ladekabel, sowie die üblichen Handbücher und Garantieheftchen.
Wenn man das Keyboard kauft, und die Verpackung das erste mal in der Hand hält, fällt einem das überraschend hohe Gewicht auf. Mit 363 Gramm bringt die Tastatur schon einiges auf die Waage, ungefähr so viel wie eine große Tafel Schokolade, was auch von der Größe her ein guter Vergleich ist. Die Verpackung ist grundsolide, und zusammen mit der Tastatur erhält man ein Ladekabel, dass vermutlich ein ziemlich ruhiges Leben haben wird. Das Keyboard selbst besteht aus einem Cover mit einer gummierten Oberfläche, die sich verdächtig nach Neopren anfühlt, und das die eigentliche Tastatur abdeckt, und einer vollen Tastatur mit Tastenkreuz und diversen Funktionstasten. 
Aufgeklappt verdoppelt das Keyboard erst einmal seine Größe.
Das Keyboard ist aufgrund der Verbindung zum Cover leicht angewinkelt. Das macht das Schreiben deutlich angenehmer. Hier sind, neben einer Halterung für Tablets und Smartphones, auch der Micro-USB-Anschluss zum Aufladen, und ein separater Ein/Aus/Schalter erkennbar.
Das Einschalten der Tastatur ist ebenso einfach wie genial. Aufklappen... das war's. Im Cover befinden sich offenbar Magneten, die von der Tastatur erkannt werden. Das Pairing über Bluetooth geht einfach und problemlos, und man kann innerhalb kürzester Zeit loslegen. Die Tastatur selbst ist sehr gut, und auf dem Niveau der allermeisten Notebook-Tastaturen. Das Layout ist genau so, wie man es gewohnt ist, und auch Schreiben im Zehn-Finger-System ist kein Thema. Ich bleibe allerdings trotzdem bei meiner praktischen Variante des Infinite-Monkey-Theorems. 
Hier das Keyboard im Zusammenspiel mit meinem iPad mini. Die Tastatur ist auf größere Tablets ausgelegt, mit einem iPad Pro würde ich es aber nicht versuchen.
Mit diesem Winkel arbeite ich normalerweise.
Einmal flachlegen gefällig? Die Halterung im Standfuß ermöglicht drei verschiedene Winkel für das eingesetzte Gerät. Da sollte für jeden was dabei sein.
Der große Clou der Tastatur ist, dass das Cover gleichzeitig auch als Standfuß für Tablets dient. Die gummierte Oberfläche sorgt dafür, dass nichts verrutscht, und das hohe Gewicht, das zu einem beträchtlichen Teil auf das Cover zurückzuführen ist, ermöglicht einen stabilen Stand, auch bei größeren Geräten. Dadurch, dass der Standfuß schwer und stabil ist, kann man das Keyboard auch mal wie einen Laptop auf den Oberschenkeln nutzen. Wenn man das nicht machen will, die Abstellmöglichkeit jedoch zu klein ist, um die komplette Tastatur aufzunehmen, zeigt sich ein weiterer Vorteil dieses kleinen, praktischen Gerätes. Der Standfuß lässt sich von der Tastatur trennen, und das ganz ohne Steckverbindungen, die ausleiern können. Die beiden Teile sind mit Magneten verbunden, die für eine stabile Verbindung sorgen, ebenso wie dafür, dass sie jedes mal perfekt passen. Aufgrund dieser Zweiteilung verfügt der Tastaturteil, neben der Micro-USB-Ladebuchse, auch über einen separaten Ein/Aus-Schalter. Darüber kann man das Keyboard auch in den Pairing-Modus versetzen, um weitere Geräte zu koppeln. 
Manchmal muss man einfach getrennte Wege gehen. Wenn man das Tablet gerne etwas weiter weg haben möchte ist das, dank der Magnethalterung für das Cover, kein Thema.
Soviel zur Konstruktion. Aber wie zum Henker verhält sich das Gerät jetzt im Alltag? Nun, schaut euch doch mal die Fotos an, wo das Display meines iPads zu erkennen ist. Yep, richtig gesehen, ein Teil dieses Testberichts ist mithilfe des Microsoft Universal Mobile Keyboard auf meinem iPad mini 2 geschrieben worden, auch wenn ich Layoutbearbeitung etc. immer noch lieber auf einem Desktop oder Notebook mache. Aber ernsthaft, die Tastatur reagiert sofort, und es lässt sich absolut präzise damit arbeiten. Auch bei längeren Texten wird es nicht unbequem, und ich habe das Gerät oftmals auf der Arbeit genutzt, um in meinen Pausen privaten Emailverkehr, oder meine Blogartikel zu schreiben. Zur Akkuleistung kann ich noch nicht allzu viel sagen, dafür habe ich das Gerät noch nicht lange genug. Ich habe es erst zu Weihnachten gekauft, und die knapp 7 Wochen haben noch nicht ausgereicht, um den Akku weit genug zu beanspruchen, als dass die Status-LED auf Rot umgeschaltet hätte, das Zeichen, dass der Akku geladen werden muss. 
Wie bereits eingangs erwähnt ist das Universal Mobile Keyboard in meinen Augen momentan das beste, was es im Bereich Keyboards für Tablets und Smartphones gibt. Nicht nur, dass die Tastatur selbst gut ist, was ja eigentlich das wichtigste wäre, durch die verschiedenen durchdachten Kniffe ist das Universal Mobile Keyboard auch sehr flexibel einsetzbar. Nur der Einsatz im Flugzeug ist nicht möglich, da es nur via Bluetooth verbunden werden kann. Ich steh mit meiner Meinung übrigens nicht allein dar, das Ding fährt auch bei Amazon sehr gute Bewertungen ein, und hat für seine durchdachte Konstruktion einen Red Dot Design Award an Land gezogen. Ich kann es also voll und ganz empfehlen!

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