Bristol - Reinschnuppern ins West Country

Bristol - Mit dem Namen verbindet man als normaler Durchschnittsdeutscher nicht allzu viel. Wenn ich gemein wäre dann würde ich sagen, das man in Pisa-Deutschland schon froh sein kann, wenn jemand die Stadt überhaupt kennt. Immerhin ist Bristol nicht die Heimat eines grossen Fussballclubs, und auch Berühmtheiten leben dort keine. Ach ja, richtig grosse Bands kommen von dort auch nicht, auch wenn einigen Vielleicht die Namen Portishead und Massive Attack etwas sagen. Dabei birgt die Stadt jedoch einige beeindruckende Geheimnisse.
Ja ja, schön und gut. Und was soll jetzt das ganze Geschwafel von Bristol? Nun, wer mich, und dieses Blog, kennt, der weiss, das so normalerweise die Einleitungen für meine Reiseberichte anfangen. Und tatsächlich hatte ich schon zu meiner Zeit im Frankfurter "Exil" einen Blick auf Bristol als Reiseziel geworfen. Damals fiel die Entscheidung jedoch zugunsten einer Kurzkreuzfahrt nach Oslo, über die man "rein zufällig" einen Reisebericht auf diesem Blog finden kann. Hier gibt es allerdings auch noch eine erheblich persönlichere Komponente für diesen Besuch. Zwei meiner engsten Freunde wohnen mittlerweile dort, nachdem sie von Cork nach England gezogen waren. Im Mai 2014 war die Zeit endlich gekommen, einmal die Irische See zu überqueren, und den beiden in Bristol einen Besuch abzustatten. Dank Aer Lingus war dies auch möglich, ohne den Umweg über Dublin und die dreistündige Busfahrt dorthin in Kauf nehmen zu müssen. 
So ging es also eines schönen Samstagmorgens mit dem Taxi zum Flughafen Cork. Seit meiner Ankunft in Cork damals im August 2012 hatte ich den Flughafen nicht mehr betreten, abgeflogen war ich hier mangels interessanter Verbindungen noch nie. Alles in allem ist es ein angenehmer kleiner Flughafen, mit einem hochmodernen Terminal, das den Vergleich zu anderen Flughäfen nicht scheuen muss. Geschwungene hohe Decken, viel Glas, und der Einsatz von Holz, um dem Terminal eine warme Note zu verpassen, genau mein Geschmack. 
Check-In-Bereich am Flughafen Cork. Eine sehr angenehme Anlage, die mittlerweile auch wieder mehr genutzt wird.
Ich hatte bereits am Vortag eingecheckt, brauchte mich also um die immer länger werdende Schlange an den Check-In-Schaltern von Aer Lingus nicht weiter zu kümmern, und konnte, Bordkarte in der Hand, direkt zum Bag Drop gehen, um meinen Koffer loszuwerden. Für den Rückflug würde es nicht so glatt ablaufen, aber soweit war ich noch lange nicht, erst einmal musste ich nach Bristol kommen. Die Sicherheitskontrolle war schnell, wenn auch erheblich unfreundlicher als ich es in Irland erwartet hätte.
Blick von der Sicherheitsempore zum Ankunftsbereich. Dort hat mein Irlandabenteuer vor mittlerweile über 3 Jahren seinen Anfang genommen.
Die Airside, also der Bereich nach der Sicherheitskontrolle, war auf den ersten Blick etwas enttäuschend. Wie bei den meisten modernen Flughafenterminals im Britisch-Irischen "Kulturkreis" ging auch hier der Sicherheitscheck nahtlos in den Duty-Free-Shop über, ohne eine Fluchtmöglichkeit. Ich weiss, das Flughäfen heutzutage vor allem Geld verdienen müssen, und derartige Shops gerade für kleine Airports wie Cork wichtig sind, aber gut finden muss ich eine derartige Konstruktion nicht.
Ausser dem Duty-Free-Shop gab es auf den ersten Blick nicht allzu viel zu sehen. Der Gate-Bereich mit seinen Sitzmöglichkeiten war nicht viel mehr als ein Breiter Balkon, von dem aus man zwar einen prächtigen Blick auf das Vorfeld hat, der aber relativ eng ist. Eine Kaffeeebar, ein paar Automaten, ein Pub (Hey, das hier ist immerhin Irland), und die Jack-Lynch-VIP-Lounge, mehr gab es nicht. 
Die Airside, der Bereich nach der Sicherheitskontrolle. Meine Meinung über diesen Bereich hat sich, seitdem ich angefangen habe, den Bericht zu schreiben, zum besseren gewandt.
Auch auf dem Vorfeld war nicht allzu viel los. Eine bis auf das Hoheitskennzeichen EC-LEY komplett anonyme McDonnell Douglas MD-83 war für einen Charterflug nach Lourdes nach Cork gekommen, und stand kurz vor dem Abflug, und ein Ryanair-Flug wurde erwartet, was dem Gate-Bereich den Charme eines Busbahnhofs gab, ansonsten, war tote Hose. Ich hatte eigentlich überlegt, es mir in der Lounge des Flughafens gemütlich zu machen, jedoch machte sich mein Magen bemerkbar, und der Pub mit dem wunderbaren Namen Last Call hatte ein Full Irish Breakfast im Angebot. Damit war dieses Thema im wahrsten Sinne des Wortes gegessen, was sich als Segen herausstellen würde, denn die nächste Mahlzeit würde es erst am Abend geben. 
Charterflug nach Lourdes. Flugzeuge dieser Baureihe werden leider immer seltener.
Fast da. Boeing 737-800 von Ryanair auf dem Weg zur Parkposition.
Das alte Terminal am Flughafen Cork. Ursprünglich zusammen mit dem Flughafen  1961 eröffnet, und seitdem mehrfach erweitert, steht es seit der Fertigstellung des neuen Terminals und Towers fast leer. Es wird wohl in den nächsten Jahren abgerissen, und durch zusätzliche Parkpositionen ersetzt werden.
Die einzige Fluggastbrücke am Flughafen Cork in Aktion. Ich  glaube, ich habe die in meine 3 Jahren und diversen Flügen ab Cork erst einmal benutzt.
Einer der Grashüpfer von Aer Lingus Regional.
So gestärkt ging es wieder raus in den Gate-Bereich. Auf dem Vorfeld war jetzt schon etwas mehr los, die MD-83 war gestartet, Ryanair war gelandet, und auch der Irische Staatscarrier Aer Lingus hatte sich blicken lassen, mit einem Airbus A320, Kennzeichen EI-DEE, der zu irgendeinem Sonnenziel fliegen sollte. Kurz darauf folgte eine erste ATR 72-600. Ich hatte zuerst die Hoffnung, das es die Maschine wäre, die mich nach Bristol bringen sollte, es war jedoch die Maschine für den wöchentlichen Flug zur Kanalinsel Jersey. Wer hätte gedacht, das sich ein Flug zwischen einem irischen Provinzflughafen, und einem britischen Steuerschlupfloch lohnt?
Und da rollt auch schon mein Flug nach Bristol auf seine Position.
Im Vordergrund die Maschine nach Jersey.
So grün, hier. Aer Lingus stellt nach wie vor einen beträchtlichen Teil  der Bewegungen am Flughafen Cork.
Kurz nachdem diese Maschine auf ihrer Parkposition angekommen war, landete eine weitere Turboprop, wieder eine ATR von Aer Lingus Regional. Dies war die Maschine mit der ich nach Bristol fliegen würde. Noch während ich schnell ein paar Fotos von dem Vogel schoss, wurde das Boarding angekündigt. Da der Flughafen Cork zwar für vier Fluggastbrücken ausgelegt ist, davon jedoch nur eine installiert wurde, und eine ATR dafür sowieso zu klein wäre, ging es erst einmal diverse Etagen nach unten, bevor es dann aus dem Terminal raus in einen verglasten Korridor ging. Nach ein paar Minuten Verzögerung am Rande des Vorfeldes wurden wir dann auch an Bord gelassen.

Kurz vor dem Boarding.
Ideales Flugwetter, die ATR 72-600, die mich nach Bristol bringen wird, sonnt sich auf dem Vorfeld.
Hier wird noch von Hand geladen. Ich muss ganz offen zugeben, dass ich diese kleinen Turboprops mag.
Ich muss zugeben, das ich etwas enttäuscht war. Die ATR 72-600 ist eine recht neue Weiterentwicklung der ATR-Reihe, und meine Maschine für den Flug nach Bristol, EI-FAU, getauft auf den Namen St. Darragh, wurde erst letztes Jahr an Aer Arann geliefert. Trotzdem wirkte die Maschine im inneren abgewirtschaftet und ungepflegt, in der Rückentasche des Sitzes vor mir lag noch Müll vom Hinflug, die Safety Card war am auseinanderfallen, etc. Immerhin war der Sitz selbst bequem, und ich hatte meine komplette Sitzreihe für mich. Der Hüpfer über die Irische See ist zwar nur kurz, aber man möchte es natürlich trotzdem möglichst bequem haben.
Der Flug selbst war ruhig und angenehm, die Sicht auf den Boden bis auf ein paar kleinere Wolken fast ungestört. Der Flug verlief fast genau parallel zur Fährstrecke zwischen Rosslare in Irland, und Fishguard in Wales, bevor es weiter über die Brecon Beacons in Richtung Cardiff ging. Der Landeanflug über die Severn-Mündung  mit den beiden markanten Hängebrücken ist mir vor allem wegen der enormen Wasser-, und Schlammmassen in Erinnerungen geblieben, die der Severn mit sich geführt hat.
Irgendwie fischzig... der Fährhafen von Fishguard an der Küste von Wales.

Die Brecon Beacons, ein Gebirgszug in Wales, Sie werden, da sie teilweise sehr unwirtlich sind, vom SAS für Ausbildungs-, und Auswahlprozesse verwendet. Ich werde hier nicht versuchen, den Namen des abgebildeten Berges zu schreiben. Walisisch ist vom Schriftbild zu nah am Andorianischen dran, und ich will keinen interplanetaren Zwischenfall provozieren.
Gelandet, und auf dem Vorfeld in Bristol. Im Hintergrund sichtbar die in Bau befindliche Terminalerweiterung.
Auf dem Boden in Bristol angekommen ging es erst einmal mit dem Shuttlebus zum Busbahnhof Bristol. Auch wenn ich mir die Stadt schon diverse Male in Google Earth und anderen vergleichbaren Diensten angeschaut hatte, so waren die Satellitenbilder doch keine Vorbereitung für die Stadt an sich. Schwere Angriffe der Deutschen Luftwaffe im 2. Weltkrieg hatten die Innenstadt fast vollständig in Schutt und Asche gelegt, und wie im Nachkriegsdeutschland haben auch in England die Stadtplaner den Rest erledigt. Über weite Teile wirkt die Innenstadt von Bristol fast amerikanisch, mit mehrspurigen breiten Strassen und einer wilden Palette Bürohochhäuser, von Zweckbauten der Nachkriegszeit, über den Internationalen Stil der 1960er, den gerade in Grossbritannien weit verbreiteten Brutalismus, bis hin zu den modernen Glastürmen der letzten zwei Jahrzehnte. für den Moment war die Innenstadt für mich jedoch zweitrangig. Am Busbahnhof wurde ich von einer sehr guten Freundin empfangen. Sie und ihr Lebensgefährte, beides Freunde und ehemalige Kollegen bei Apple, würden für die nächsten Tage meine Gastgeber hier in England sein. Ziel war Kingswood, ein Vorort knapp 30 Minuten ausserhalb des Stadtzentrums in South Gloucestershire. Nicht, das man den Unterschied merken würde, von der Innenstadt bis Kingswood erstreckt sich eine typisch britische Vorortwüste, und die Stadt Bristol geht nahtlos in ihre Nachbargemeinden über. Ich vermute, das hier in näherer Zukunft eine Eingemeindung stattfinden wird. 
Der erste Abend war eine wunderbare Chance, wieder alte Verbindungen aufleben zu lassen, schliesslich waren die beiden vor fast einem Jahr aus Cork nach Bristol gezogen. Klatsch und Tratsch wurde ausgetauscht, Anekdoten und Neuigkeiten ebenso. Ein absolut strahlender Sommertag, der in einen ebenso schönen Sommerabend überging, und eine kleine Dinnerparty haben da natürlich nicht geschadet. Ach ja, ein paar mit Heissluft gefüllte Besucher kamen auch vorbei, und damit meine ich keine Politiker.


Am nächsten Tag ging es weit weniger entspannt zu. Da ich nur einen vollen Tag in Bristol hatte, war der Plan, möglichst viel von der Stadt zu sehen. Gerade der Hafen der Stadt, und das Dampfschiff SS Great Britain, eine Schöpfung des genialen britischen Ingenieurs Isambard Kingdom Brunel, standen auf der Liste, genau so wie die Innenstadt, oder die Clifton Suspension Bridge, eine der ersten modernen Hängebrücken überhaupt. Dies bedeutete vor allem eines: Viel Laufen. Zuerst ging es mit dem Auto in den Hafen von Bristol. Da der River Avon einen enormen Gezeitenunterschied von bis zu 9 Metern aufweist, war der Bau eines von Ebbe und Flut unabhängigen Hafens im 18 Jahrhundert  zu einer drängenden Frage geworden, wenn Bristol gegen andere Häfen an der Westküste, wie Liverpool bestehen, und weiter eine wichtige Rolle im Seehandel spielen wollte. 
Vor diesem Hintergrund bewilligte das Britische Unterhaus im Mai 1804 ein £ 530.000 schweres Bauvorhaben, um den Hafen von Bristol unabhängig von den Gezeiten zu machen. Ein neuer Flusslauf für den River Avon wurde gegraben, ein Schleusenbecken mit zwei Schleusen zum neuen Hafenbecken, das dem alten Flusslauf folgte, errichtet, und der Fluss zwischen Hotels und Netham auf Höhe des normalen Hochwassers aufgestaut. Bristol war wieder im Rennen, und war die Geburtsstätte zweier bahnbrechender Schiffe für den Transatlantik-Handel, der SS Great Western, und der SS Great Britain, zweier wegweisender Schiffe des bereits erwähnten Isambard Kingdom Brunel. Brunel war es auch, der Mitte des 19. Jahrhunderts Verbesserungen und Modernisierungen der Schleusenanlagen des Hafens entwarf, die dazu dienten, eine Versandung zu verhindern.
Trotz all dieser Modernisierungen traf Bristol das gleiche Schicksal, wie andere im Binnenland gelegene Häfen, wie London, Bremen, oder auch Cork. Die Häfen, mit ihren schmalen, gezeitenabhängigen Zufahrten waren für grosse Schiffe irgendwann nicht mehr erreichbar. Bristol errichtete zwar mit dem Royal Edward Dock, und später mit dem Portbury Dock im Vorort Avonmouth zwei leistungsfähige Tiefwasserhäfen, doch die Zeit der Docks in der Innenstadt war abgelaufen. Der Krieg tat sein übriges. Ab Ende der 1970er Jahre, als die letzte Schiffswerft im Hafen ihre Tore schloss, begann man damit, die Docks grundlegend umzugestalten.
Heute ist aus der ehemaligen Industriebrache ein lebendiger, quirliger Teil der Stadt geworden, voller Museen, Restaurants, Kunst-, und Veranstaltungszentren, und vor allem voller Leben. Auch wenn die Kolossalen Neubauten von Canary Wharf in London auf den ersten Blick eindrucksvoller erscheinen, so wirkt die Hafenlandschaft in Bristol alles in allem harmonischer und menschlicher. Okay, dabei mag auch geholfen haben, das ich für meinen Besuch absolut grossartiges Wetter erwischt hatte. 
Man erkennt sofort, dass der Avon im Bereich des Hafens aufgestaut ist.
Ich habe bis heute keinen Plan, was das für ein Dreimaster ist, der da vor dem Canon Marsh Amphitheatre liegt. Er ist auf jeden Fall kein dauerhafter Gast.
Das die alten Drehbrücken sich für Schiffsverkehr öffnen, kommt häufiger vor, als man glaubt. Es sind verdammt viele Sport-, und Freizeitboote auf dem Wasser im Sommer.
Hübscher Park am Hafen, nicht?
Die Kräne vor dem Museum M Shed sprechen da eine andere Sprache. 

Die Regeneration des Hafens ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man sich gar nicht mehr vorstellen kann,  wie es hier zugegangen sein muss, als Frachter hier rund um die Uhr abgefertigt wurden.
Ich hab doch gesagt, das es hier viele Freizeitboote gibt.
Ende des Hafenbeckens...
Aber mit dem Wasser geht es trotzdem weiter.
Ebenfalls Außergewöhnlich war der starke Schiffsverkehr. Im Gegensatz zu vielen anderen alten Hafengebieten, die zwar architektonisch sehr interessant aufgewertet wurden, wo sich das Leben jedoch allein an Land abspielt, war im Hafen von Bristol jede Menge los, von kleinen Motorbooten, bis hin zu Segelyachten war einiges unterwegs. Für uns drei wackere Gestalten galt es jedoch, weiterzuziehen. 
Nach einem kleinen Zwischenstopp bei einer bekannten amerikanischen Sandwich-Schmiede ging es weiter in die Innenstadt, bzw. das, was die Luftwaffe davor übrig gelassen hat, was nicht viel war. Durch die Broad Street ging es in Richtung Castle Park. Dieser aufgeschüttete Hügel beherbergte bis zum November 1940 das Haupteinkaufsfviertel von Bristol. Im Rahmen einiger verheerender Luftangriffe wurde dieses eng bebaute Gebiet, wie auch grosse Teile der Stadt, vollständig vernichtet. Nach dem Ende des Krieges entschieden sich die Stadtväter, das Gebiet des heutigen Parks nicht wieder aufzubauen. Das Zentrum des heutigen Einkaufsviertels ist aus diesen Gründen ein paar hundert Meter weiter nach Broadmead gewandert. Im heutigen Park weist bis auf die ausgebrannte Kirche St. Peters nichts mehr auf die ursprüngliche Natur des Gebietes hin. Ganz im Gegenteil. An einem schönen Tag kann man in diesem Park schnell die brutale Vergangenheit vergessen, und ganz entspannt über den aufgestauten River Avon in Richtung Temple Meads blicken, und die Seele baumeln lassen...

Nur noch eine Hülle - Diese Kirche stand bis zu den Luftangriffen des 2. Weltkrieg im Herzen der Altstadt.
Von der alten Bebauung ist auf Castle Hill wirklich nichts mehr zu sehen.


Auch dieser Teil des Avon ist nach wie vor aufgestaut, und Teil des Floating Harbour.
Das Llandoger Trow gilt als eines der ältesten Pubs Bristols, das Gebäude stammt aus dem Jahr 1664. Man kann nur hoffen, dass das Bier frischer ist.

Queen Square, einer der vielen klassischen Stadtplätze aus Georgianischer Zeit. Selbst heute noch sieht man, wie wohlhabend diese Gegend einmal war.

Es sei denn, man hat nur diesen einen Tag um möglichst viel von der Stadt mitzunehmen. Für uns war der nächste Halt die SS Great Britain, wie bereits erwähnt ein wegweisendes Schiff von Isambard Kingdom Brunel. Die Great Britain liegt permanent in einem Trockendock am westlichen Ende des alten Hafens. So ein grosser Wurf die Great Britain in ihrer Zeit auch gewesen sein mag, als Sehenswürdigkeit ist sie, zumindest für jemanden der in Eile ist, nicht zu gebrauchen. Die alte Werft ist praktisch komplett abgeriegelt, und nur gegen Eintritt zugänglich. 

Das Blut auf dem Schlachtfeld von Yorktown war noch nicht mal ganz versickert, als  die USA unmittelbar nach der Anerkennung ihrer Unabhängigkeit durch Großbritannien ihr erstes Konsulat eröffneten. Dass dies ausgerechnet in Bristol passiert zeigt, wie wichtig und wohlhabend die Stadt zu der Zeit war.

Auch einige Kilometer Flussabwärts vom Stadtzentrum ist vom ursprünglichen Charakter des Hafens nichts mehr zu sehen...
...Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Näher kommt man an die Great Britain nicht ran. Es bleibt daher bei diesem Bild.
Nach einem schnellen Proforma-Foto ging es vom Hafen in die Wildnis. Okay, ganz so extrem war es doch nicht, allerdings beginnt kurz hinter der Schleuse, die den Wasserstand im Hafen von Bristol reguliert, die Avon-Schlucht, ein über 90 Meter tiefer, dramatischer Einschnitt in einen Höhenzug aus Kalkstein, der Bristol vom Mündungstrichter des Severn, und damit vom Atlantik, trennt. Diese Schlucht, und die Parklandschaft der Clifton Downs waren dann auch das nächste Ziel.
Über Jahrhunderte hinweg hatte die Avon-Schlucht es unmöglich gemacht, direkt von Clifton zu den Dörfern und Kleinstädten am Westufer des Avon zu kommen. Das Gelände und der enorme Tidenhub des Avon hatten sowohl eine Brücke als auch eine Fähre unmöglich gemacht. Im 19 Jahrhundert wurde dann wiederum der Britische Ingenieur Isambard Kingdom Brunel damit beauftragt, eine Hängebrücke über die Schlucht zu bauen. Obwohl mit den Bauarbeiten im Jahr 1831 begonnen wurde, erlebte Brunel die Fertigstellung der Brücke nicht mehr. Soziale Unruhen, und finanzielle Schwierigkeiten verzögerten die Bauarbeiten immer wieder, und erst 1860, nach seinem Tod, wurde der Bau wieder aufgenommen. Die Fertigstellung erfolgte nach Vier Jahren Bauzeit, und unter Verwendung der Tragseile der abgerissenen Hungerford-Hängebrücke Brunels in London, dann schließlich am 8. Dezember 1864. 
Ich gebe offen zu, das ich von der Architektur der Industriellen Revolution fasziniert bin, und gerade die Konstruktionen von Isambard Kingdom Brunel spielen da eine große Rolle. Ob es jetzt der Temple-Meads-Bahnhof in Bristol, das Maidenhead-Viadukt auf der Great Western Railway, oder eben seine diversen Brückenkonstruktionen, kaum einer hat das Gesicht des industriellen Englands so sehr geprägt wie er. Die Clifton Suspension Bridge gilt dabei als die Krone seiner Konstruktionen, und wer sie sieht, der weiß auch, wieso.
Kann irgendjemand diesen Wagen identifizieren?
Hach, so ein Tag in freier Natur... nur nicht umdrehen, sonst sieht man die Innenstadt von Bristol


Dafür, dass diese Brücke mittlerweile weit uber 150 Jahre auf dem Buckel hat, sieht sie immer noch verdammt gut aus!


Brunel hat seinen Ruf als bester Ingenieur seiner Zeit absolut verdient, selbst wenn man nur diese Brücke heranzieht.


Das Fundament steht felsenfest...
...was man vom Mittelteil nicht unbedingt behaupten kann. Der niedrige Wasserstand des Avon unter der Brücke zeigt, warum der Floating Harbour nötig war.
Die Brücke ist definitiv ein beeindruckendes Bauwerk, vor allem aufgrund ihrer Höhe von 75 Metern über dem Hochwasserniveau des River Avon. Autofahrer müssen 1£ Maut bezahlen, wenn sie die Brücke überqueren möchten. Fußgänger dürfen sie meines Wissens  kostenfrei überqueren, man sollte aber schwindelfrei sein.
Für mich ging es ab hier jedoch ziemlich irdisch weiter. Nach einem Zwischenstopp am Haus meiner Gastgeber ging es weiter nach Bath. Diese Stadt war über Jahrhunderte hinweg der Tummelplatz der Elite des britischen Königreichs. Königin Victoria, Admiral Nelson, William Herschel, Premierminister William Pitt, ebenso wie sein gleichnamiger Sohn, der ebenfalls Premierminister wurde, alle waren sie da. Die Wurzeln von Bath gehen aber noch viel weiter zurück, bis in römische Zeiten, in denen die römische Besatzungsmacht in Britannien die warmen Quellen in Bath zu einem Kurzentrum ausbauten. Diese Tradition wurde auch später weitergeführt, und ist das, was auch der Hauptgrund für den Besuch der soeben genannten Gestalten in Bath war.
Das Stadtbild von Bath stammt zu großen Teilen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, und selbst, wenn moderne Gebäude errichtet wurden, so bestehen auch diese zu großen Teilen aus dem In den umgebenden Cotswolds abgebauten Sandstein, was für ein ungewöhnlich gleichmäßiges Stadtbild sorgt, selbst das zwischen 2007 und 2010 eröffnete SouthGate-Einkaufszentrum fügt sich fast nahtlos in die bestehende Landschaft ein.
Man kann Bath kaum in Worte schaffen, man muss die Stadt gesehen haben, Pulteney Bridge, Bath Abbey, die Parks, die eleganten Crescents, sowie die aus römischer Zeit stammenden Thermalquellen, diese Stadt hat den Titel UNESCO Weltkulturerbe wirklich mehr als verdient! Dementsprechend lasse ich auch hier erst einmal die Bilder sprechen, die ich bei meinem Besuch im Express-Tempo dort gemacht habe.


Mit Ausnahme einiger Geschäfte könnte man meinen, dass auch diese Straße Teil des gewachsenen Stadtbilds von Bath ist. Wir stehen hier aber im SouthGate Shopping Centre.
Dieses Gebäude könnte exemplarisch für die ganze Architektur von Bristol stehen.

Diese Straßenzeile könnte so allerdings genau so gut in Frankreich stehen.
Auch hier könnte man meinen, dass man in einer geplanten georgianischen Straße ist, aber auch dies hier gehört zum Einkaufszentrum South Gate.
Eines kann man über Bath auf jeden Fall sagen. Diese Stadt atmet noch das Flair des alten britischen Empire, und man brauch sich nicht groß anstrengen, um das Gefühl zu bekommen, dass einem gleich Horatio Nelson auf seinem letzten Landurlaub vor Trafalgar entgegen kommt, oder sonstige große Namen aus der britischen Geschichte. Und nein, mit den Bildern ist auch noch nicht Schluss, ich wollte nur eine zu große Bilderflut verhindern.
Bath's Vergangenheit als Tummelplatz der Elite des Empire wird immer wieder im Stadtbild offensichtlich, gerade bei derart repräsentativen Gebäuden wie dem hier zu sehenden ehemaligen Empire Hotel. Das Ding war übrigens von 1939 bis 1989 im Besitz der Royal Navy.

Die Parade Gardens liegen direkt am Avon...
...sind allerdings nur gegen Bezahlung zugänglich,

Diese kleinen Touristenboote fahren den Avon hinauf bis zu einem kleinen Dörfchen namens Bathampton. Dort verhindert ein Wehr die Weiterfahrt.
Pulteney Bridge ist eine der Sehenswürdigkeiten von Bath. Hinter der Fassade, in der diverse Geschäfte untergebracht sind, verläuft übrigens eine Straße.
In Bath werden die Wehre des Avon mit Schleusen umgangen, wie hier auch sichtbar.
Leider sind diese Arkaden unterhalb des Empire Hotel nicht mehr zugänglich.
Sogar die Vororte auf der anderen Talseite sind aus Sandstein.

Bath Abbey, die größte und wichtigste Kirche in Bath, hier im wenig schmeichelhaften Gegenlicht fotografiert.

Die Kreuzung Stall Street und Bath Street.

Vor dem Römischen Thermalbad, bzw. dem, was die Briten draus gemacht haben.

Hier ein etwas besseres Bild der Bath Abbey.
Dieses Gebäude beherbergt die alten Römischen Bäder, und ist mittlerweile ein Museum


Ich lass das mal hier so stehen...
Wie man auf den letzten Bildern schon sehen kann, neigte sich der 2. Tag auch langsam dem Ende zu. Meine Gastgeber hatten aber noch einen letzten Punkt für mich vorgesehen, der jedoch auf der anderen Seite von Bristol an der Mündung des Severn lag. Um dahin zu kommen, ging es über die Hügel der Cotswolds, und die Autobahn M4 nach Westen wo wir aufpassen mussten, die Abfahrt nicht zu verpassen, ansonsten wäre der nächste Halt in Wales gewesen. Über Avonmouth, den modernen Tiefwasserhafen von Bristol (Wer weiter oben genau mitgelesen hat, der weiß das auch) führte der Weg nach Severn Beach.
Nicht falsch verstehen, was sich wie ein Bade-, oder zumindest Touristenort anhört, ist nicht viel mehr als eine kleine Schlafstadt am Rande es Ballungsraumes Bristol. Der Ort besteht vor allem aus Bungalows und kleinen zweistöckigen Reihenhäusern, mit dem Endbahnhof einer kleinen Nebenbahnlinie. Und vom Strand, der dem Ort seinen Namen gegeben hat, ist nix mehr zu sehen. Er ist unter Deichen und Flutschutzbauten verschwunden. Auf diesen gibt es allerdings eine Uferpromenade, die einen beeindruckenden Blick auf die Severnmündung, und vor allem die Severn-Querung der M4 bietet. Knapp nördlich von Severn-Beach gelegen besteht diese Querung aus einer Schrägseilbrücke, mit deren Hilfe die sechsspurige Autobahn über Newport und Cardiff nach Swansea geführt wird, um den Süden von Wales zu erschließen. Klingt technisch, und is auch so. In der Abenddämmerung ist die Brücke aber ein beeindruckender Anblick.
Am anderen Ende dieser Brücke liegt ein mysteriöses, verwunschenes Land mit einer scheinbar unaussprechlichen Sprache - Nein nicht Mordor, Wales!


Diese Wolken waren der Vorbote eines beträchtlichen Wetterwechsels.
In der Ferne die Lichter von Avonmouth.
Und mit diesen Bildern der Sonne, wie sie über dem Severn unterging, ging auch der 2. Tag meines Blitzbesuchs in Bristol zu Ende. Die Fahrt zurück nach Kingswood war ruhig, und dort angekommen, waren alle, die bei der Fahrt dabei waren, ziemlich fertig. Ist ja auch kein Wunder, immerhin war das Pensum, das wir absolviert hatten, selbst für erfahrene Touristen heftig. Wie es mein Freund und Gastgeber so schön gesagt hat: "Sightseeing-Level: Japanischer Tourist." Das trifft es auf den Punkt.

Montag stand ganz im Zeichen des Abschieds. Ich selbst konnte den Tag etwas ruhiger angehen lassen, wofür meine Füße ganz dankbar waren, aber meine Freunde mussten beide arbeiten, so dass das Haus ziemlich leer war, mit Ausnahme der Mutter meines Freundes. Nach einem ruhigen Frühstück, und etwas IT-Unterstützung (Wir IT-Leute sind immer im Dienst ;) ) ging es um die Mittagszeit zum Bus. Zuerst ging es zum Busbahnhof Marlborough Street, bei dem es mich immer noch wundert, warum er direkt neben dem Bristol Magistrates Court, also dem Gericht, liegt. Von dort aus fährt der Flyer Express, ein dezidierter Flughafen-Shuttle, im 10-Minuten-Takt zum Flughafen. Die Fahrt ging über den Bahnhof Temple Meads raus zum Flughafen in der Nähe des Dorfes Lulsgate Bottom.
Das alte Terminal. Vom Flughafenzubringer erkennt man noch gut den Hangar aus dem 2. Weltkrieg, um den herum später das Terminal an sich erweitert wurde.
Auch das neue Terminal wird stetig erweitert. Das man auf einem Flughafen ist, wollen einen die Architekten wohl vergessen lassen, anders kann ich mir den Mangel an Fenstern nicht erklären.
Der Flughafen Bristol ist ein typisches Beispiel für Regionalflughäfen in Großbritannien. Der Flugplatz wurde ursprünglich während des 2. Weltkriegs von der Royal Air Force gebaut, auf Satellitenbildern wie bei Google Maps kann man noch das dreieckige Bahnlayout aus der Zeit erkennen. Lange Jahre wurden Passagiere in mehr oder weniger umgebauten Hangars aus der Kriegszeit abgefertigt, das heutige Terminal wurde erst 2000 errichtet, und wird seitdem kontinuierlich erweitert. Das Terminal-Layout ist ähnlich wie in Cork, Check-in-Schalter und Ankunftsbereich auf dem Erdgeschoss, und Sicherheitskontrolle, und Airside im 1. Stock.
Auch wenn das neue Terminal schön hell und offen ist, Cork gefällt mir irgendwie besser...
Blick auf die Abflughalle. Im Hintergrund sieht man schon die erste Terminalerweiterung, dort befinden sich vor allem die Schalter von Ryanair.
Für mich ging es zuerst einmal zum Mittagessen, es war mittlerweile mehr als Zeit dafür. Es war auch eine gute Entscheidung, denn das Mittagessen war so ziemlich das letzte, was einwandfrei klappte. Online einchecken war nicht, da hat schon die App von Aer Lingus für gesorgt, die, nun ja, sagen wir mal vintage war. Einchecken war nicht, da die Schalter erst mal noch vom Flug nach Dublin belegt waren, also erst mal warten. Als der Schalter dann endlich frei war, ging der "Spaß" erst richtig los. Offenbar hatte das Computersystem von Aer Lingus Schwierigkeiten, jedenfalls konnte ich erst nach diversen Anläufen, und einigen mehr oder weniger panischen Anrufen einchecken, und meinen Koffer abgeben.
Also erst mal die Treppen hoch zur Sicherheitskontrolle, die schnell und freundlich durchgezogen wurde, mittlerweile bin ich ja oft genug geflogen, um den Drill blind durchzuziehen. Wie schon in Cork schließt sich auch am Flughafen Bristol der Duty-Free-Shop direkt an die Sicherheitskontrolle an, so dass man gar nicht ausweichen kann. Ich sage dazu erst mal nichts weiter, ich will ja höflich bleiben. 
Die Abfertigung an den meisten britische Flughäfen unterscheidet sich grundlegend von der, wie man sie aus Deutschland kennt. Das Gate für einen Flug wird hier erfahrungsgemäß erst 60-45 Minuten vor dem Boarding angezeigt. Bis dahin soll man sich in der Lounge aufhalten, die, wie sollte es anders sein, auf allen Seiten von Shops, Cafes, etc. umgeben ist. So auch hier in Bristol. Blick auf's Vorfeld? Kannst du knicken, kauf lieber ein! Dementsprechend erinnerte die Lounge auch eher an eine schlecht gepflegte Kopie des Frankfurter Nordwestzentrums. Immerhin gab es Starbucks, was mein Ziel war. Um Cork machte die Kaffeehaus-Kette aus Seattle ja damals noch einen großen Bogen. 
Einkaufszentrum oder Flughafen? Der Übergang ist fließend...
Einer der wenigen Orte, an dem man einen Blick auf das Vorfeldgeschehen werfen kann , sind die Seitenfenster des Terminals.
Kaum hatte ich meinen Kaffee inhaliert, als auch schon der nächste Schreck auf mich wartete, diesmal auf den Abflugdisplays. Mein Flug war 45 Minuten verspätet. Na super -.- Da die Lounge immer mehr einem Tollhaus ähnelte, und Starbucks mittendrin war, begann die Suche nach einem ruhigen Zwischenspiel. Meine Wahl fiel schließlich auf die Aspire Lounge. Während die Business Class Lounges an vielen Deutschen Flughäfen ausschließlich Vielfliegern, Business-Class-Passagieren, etc. vorbehalten sind (die Deutschen haben halt ein masochistisches Verhältnis zum Thema Selektion), ist es im englischsprachigen Raum durchaus üblich, dass man Lounge-Zugang an der Rezeption kaufen kann. Die Lounges sind halt einfach eine weitere Facette des Dienstleistungsspektrums am Flughafen.
Dies entpuppte sich als genau der Zufluchtsort, den ich gesucht hatte. Ruhig, bequeme Sessel, Getränke und Snacks sind inbegriffen, ebenso wie das WLAN. Okay, es gibt wiederum keinen Vorfeldblick, daran hatte ich mich am Flughafen Bristol aber mittlerweile gewöhnt. Nach einer längeren Pause ging es dann wieder in die Lounge, wo mittlerweile das Gate für meinen Flug zurück nach Cork angezeigt wurde. Dort begann auch gleich das Boarding, auch wenn die anderen Passagiere erst mit Verzögerung eintrafen. Endlich ging es dann los, zuerst raus zum Flugzeug, und dann endlich nach Cork...
Warten auf Godot Ground Handling...
...oder doch nicht? Unsere Maschine stand auf Parkposition 8, wieder eine ATR 72-600. Doch irgendwie ging nix vorwärts, weil unser Bus auch stand. Und stand. Und stand. Und..., naja, ihr kennt das ganze. Irgendwie wollte mich Bristol nicht gehen lassen. Nach 30 Minuten Wartezeit klärte sich das Mysterium dann schließlich auf. Auf dem ankommenden Flug befand sich ein Passagier, der besondere Hilfe benötigte. Das ist an sich nichts besonderes, fast jeder Flughafen hat entsprechende Fahrzeuge, oder spezielle Treppen, die dafür geeignet sind. Auch Bristol ist da keine Ausnahme. Allerdings hatten die "Spezialisten" des Bodenabfertigers die Ausrüstung fälschlicherweise direkt zu einer Parkposition am anderen Ende des Flughafens geschickt. Wer hätte gedacht, dass Monty Python mittlerweile Bodendienste an Flughäfen anbietet.
Wie dem auch sein, als wir dann endlich an Bord waren, war der Flugplan an sich nur noch Makulatur. Also geschah nach dem Einsteigen auch erst mal eine Weile lang nichts. Am Flughafen Bristol ist abends einiges los, und die Flugsicherung musste uns erst einmal in den bestehenden Verkehr einflechten. Das dauerte einige Zeit, dass sich auch noch eine starke Niederschlagszelle über dem Flughafen häuslich eingerichtet hatte, machte die Situation nicht wirklich besser. 
Endlich geht es an Bord...
...nur passieren tut nichts. Der Lärmpegel an Bord ist übrigens nicht höher, als bei normalen Passagierflugzeugen.

Endlich geht es los. Man hat in der Kabine mehr als genug Platz. 
Fotos machen im Flug war diesmal nicht drin. Warum, dass sollte offensichtlich sein.
Schlussendlich ging es dann aber los, und trotz der aufkeimenden Schauer und Gewitter war der Flug überraschend ruhig, und natürlich sehr angenehm. Diese Maschine war nicht nur sauber, man roch sogar noch, dass sie erst vor kurzem von der Endmontagelinie in Toulouse gerollt war. Dass ich wiederum meine komplette Sitzreihe für mich hatte, war ein weiterer Pluspunkt. Mit noch mal 30 Minuten mehr Verspätung kamen wir dann in Cork an.
Was bleibt jetzt, fast eineinhalb Jahre, nachdem ich diesen Flug nach Bristol gemacht habe? Den Flughafen Cork habe ich seitdem deutlich öfter gesehen als gedacht, auf dem Weg zu verschiedenen Zielen: Liverpool, Hamburg (via Amsterdam), und diverse Male Frankfurt (ebenfalls via Amsterdam). Zeitgleich ist allerdings der Kontakt über den Ärmelkanal immer sporadischer geworden, was schade ist. Trotzdem bleiben mir, neben den Erinnerungen an die absolut irrsinnige Zeit in Cork, immer noch die Erinnerungen an diese kurze, und ebenso schöne wie turbulente Wochenende in Bristol und Bath, in Gesellschaft zweier großartiger Menschen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Vom Tod einer Stadt - die vergessene Katastrophe von Longarone

Einmal Oslo und zurück - Kurzurlaub mit Color Line

Vom Bücherregal in die Bucht - Die Irische Marine stellt erstes von drei neuen Schiffen in Dienst