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Nollaig Shona - Frohe Weihnachten aus Cork

Was? Schon wieder Weihnachten? Das geht doch nicht. Welcher Witzbold kam denn auf die Idee, das dieses Jahr schon wieder auf den 24.12. zu legen? Aber okay, Scherz beiseite, es ist mal wieder so weit, und für mich war es dieses Jahr wieder mit der leicht säuerlichen Tatsache verbunden, das Fest getrennt von meiner Familie hier in Cork zu verbringen. Nicht nur dies, aufgrund von Veränderungen in meinem Beruflichen Umfeld sehe ich mich dieses Jahr mit der Tatsache konfrontiert, die Weihnachtsfeiertage allesamt im Büro zu verbringen. All dies hat mich dazu gebracht, einmal etwas mehr über Weihnachten nachzudenken. Wofür steht dieses Fest, das ursprünglich die Geburt Jesu Christi feiern sollte, heutzutage noch? Man hört viel über die kommerzielle Ausschlachtung von Weihnachten, nicht zuletzt von den Vertretern jener Kirchen, deren Stammvater nach der gängigen Tradition am 24.12. geboren wurde. Viele dieser Kritikpunkte sind auch sicherlich berechtigt, selbst aus meiner durchaus kirchenkr

Sie waren stets bemüht - Cork Naval Festival 2013

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Wie einigen vielleicht bei der Lektüre meines Blogs aufgefallen ist, habe ich ein Faible für alles, was mit Seefahrt, und insbesondere mit Marineangelegenheiten zu tun hat. Und ganz ehrlich, auch wenn Cork von den großen Marinebasen wie Norfolk, Portsmouth oder Toulon ungefähr so weit entfernt ist, wie die Irische Nationalmannschaft von der Fußball-Weltmeisterschaft, so konnte ich hier in Cork schon einige sehr interessante Besucher beobachten. Neben einem Russischen Zerstörer ist mir vor allem das Niederländische U-Boot HNLMS Dolfijn im Gedächtnis geblieben, das Cork Anfang Oktober einen Besuch abgestattet hat. HNLMS Dolfijn im Hafen von Cork Als ich also vor ein paar Monaten auf Facebook die Meldung sah, das es im Herbst in Cork ein Internationales Marinefestival geben würde, war meine Neugier natürlich geweckt. Nun, wie es so oft ist, nach der ursprünglichen Meldung, und der dazugehörigen Aufregung, verschwand die ganze Geschichte von der Bildfläche wie ein abtauchendes U

Panta Rhei - Alles fliesst. Auch Sprachen?

Es gibt immer wieder Artikel und Interviews, die einem im Gedächtnis bleiben. Ein solcher Artikel, genauer gesagt ein Interview, kam mir heute während der Mittagspause in die Finger. Dieses Interview , das Spiegel Online mit dem Sprachforscher Karl-Heinz Göttert geführt hat, war für mich in vielen Punkten wie Balsam für meine linguistische Seele. Es ging nämlich um den Einfluss anderer Sprachen auf das Deutsche.  Seit Jahren hört man immer wieder die gleiche Leier: Die Deutsche Sprache stirbt! Nur noch englische Wörter! Die Jugend spricht doch nur noch so einen fremden Kauderwelsch! Wir werden sprachlich unterwandert. Alles ist eine Verschwörung, um die deutsche Sprache zu eliminieren! Werner, die Russen sind da! Ich persönlich betrachte diese Linguistischen Hilferufe einfach nur als lächerlich und erbärmlich. Als jemand, der ab dem 12. Lebensjahr konsequent zweisprachig erzogen und ausgebildet wurde, und der darüber hinaus auch die Geschichte Europas, die Geschichte Deutschlands,

Es kommt zusammen, was zusammen gehört... Hoffentlich - Referendum zur vollständigen Gleichstellung Homosexueller Partnerschaften in Irland angekündigt.

Politik-Alarm! Diesmal geht es um ein echt heikles Politisches Thema. Die Rechtliche Gleichstellung Homosexueller Paare in einer modernen Gesellschaft. Seit Jahrzehnten ist dies ein Thema, das Befürworter und Gegner gleichermaßen in Fahrt bringt. Auch wenn Gleichgeschlechtliche Partnerschaften in vielen Ländern mittlerweile legal sind, so ist die Anzahl der Nationen, die den letzten Schritt gewagt haben, und die rechtliche Institution der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet haben, nach wie vor überschaubar. Norwegen gehört dazu, der europäische Teil Dänemarks, Kanada, aber überraschenderweise auch eher konservative Länder wie Argentinien oder Spanien. Deutschland und Österreich gehören leider, aber für mich nicht überraschend, nicht dazu. Wieso zum Teufel komm ich auf einmal mit diesem Thema daher? Was geht mich das an? Nun, beide Fragen sind berechtigt. Eigentlich betrifft es mich in der Tat nicht. Ich bin selbst nicht homosexuell. Trotzdem betrifft es auch mich. Es bet

Neues von Schlapphut & Co. - Gedanken zu den neuesten NSA-Entwicklungen

Eines muss man den Amerikanern ja lassen: Wenn sie etwas machen, dann richtig. Die neuesten Erkenntnisse aus dem Fundus des NSA-Analysten Edward Snowden haben offengelegt, das die US-Geheimdienste gezielt Deutsche Regierungsbeamte ausgeforscht, und dabei selbst vor der Bundeskanzlerin nicht halt gemacht haben. Der Aufschrei im Berliner Regierungsviertel, genau wie der im Elysee-Palast, war natürlich enorm. Meine eigenen Gefühle gingen eher in Richtung "so what?" Okay, eine gehörige Portion Schadenfreude war auch mit dabei. Schließlich hatte es jene eisernen Verfechter der Vorratsdatenspeicherung, jene unermüdlichen Kämpfer für den uneingeschränkten Datenabgleich mit den Sicherheitsdiensten anderer Länder, nun selbst erwischt. Zu sehen, wie diese Personen sich in ihrer Privatsphäre verletzt gefühlt haben, war mir ein innerliches Volksfest. Aber auch sonst hält sich meine Entrüstung in diesem Thema in Grenzen. Auch wenn ich General Keith Alexander, den Direktor der NSA, mi

Ein Jahr Irland - Zwischenbilanz einer unglaublichen Zeit

Über ein Jahr ist es mittlerweile her, das ich Deutschland den Rücken gekehrt habe. Es klingt nach wie vor unglaublich. Ausgerechnet ich als eingefleischter Apple-Gegner arbeite mittlerweile seit 14 Monaten für den Elektronik-Riesen. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich in weniger als einem Monat mein Leben in Deutschland abwickeln musste (kein großes Ding), und alles für den Sprung nach Westen vorbereiten sollte (das war ein ganz anderes Thema). Ich musste mich immer wieder kneifen, um sicherzustellen, das ich eben NICHT träume. Um es vorweg zu sagen, so geht es mir heute immer noch. Man sollte eigentlich erwarten, das sich bei einem derartigen Umzug irgendwann Heimweh einstellt. So komisch es klingt, so ist es mir nie gegangen, selbst in den Momenten, wo das Geld hinten und vorne fehlte, und ich mit einer Kehlkopfentzündung in einer halb leeren Wohnung saß. So komisch es klingt, aber Irland, vor allem aber Cork, war mir schon nach wenigen Wochen nicht mehr fremd. Schön,

Zwischen Himmel und Erde - Von den Geisterhaften Erscheinungen in der Atmosphäre

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Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde als die Wissenschaft jemals wird ergründen können. Diese Äußerung, extrem frei nach William Shakespeare, kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich nachts, weitab von Städten und größeren Siedlungen, nach oben schaue, in das Meer der Sterne, das sich über unseren Köpfen erstreckt. Es gibt aber auch Augenblicke, in denen diese Aussage über ihre Metaphysische Ebene hinausgeht, und einfach nur darlegt, wie unzureichend unser Wissen über unseren Heimatplaneten und seine Atmosphäre doch ist. Einer dieser Augenblicke war der Morgen des 26. Juli 2013. In den Tagen zuvor war eine ungewöhnlich intensive Hitzewelle über Irland zu Ende gegangen. Cork, zumindest die Stadt, war vom schlimmsten verschont geblieben, während die irischen Midlands und der Norden der Insel teilweise von schweren Unwettern getroffen wurden. Bei einem dieser Unwetter kam es dann zu einem dieser Phänomene zwischen Himmel und Erde, die einfach nur unwirklich erscheinen, wie We

Ist weniger wirklich mehr?

Das Irland finanziell nicht allzu gut darsteht, sollte ja allgemein bekannt sein. Die teilweise drakonischen Maßnahmen, die Irland von der Troika auferlegt wurden, zeigen zwar Wirkung, haben aber auch die Binnenwirtschaft des Landes beinahe abgewürgt. Wenn man durch die Innenstadt von Cork läuft, dann sieht man dies ganz deutlich. Obwohl die wahre Hauptstadt Irlands wirtschaftlich relativ gut darsteht, nicht zuletzt dank Internationalen Schwergewichten wie Amazon, Dell, McAffee, EMC, oder auch Apple, so sieht man selbst im Wirtschaftlichen Herz der Stadt, der Gegend um Patrick Street und Oliver Plunkett Street immer mehr bröckelde Fassaden. Und glaubt mir, das liegt nicht nur an der hervorragenden Bauqualität irischer Häuser. Viele Geschäfte stehen leer, ebenso wie Wohnhäuser. Es ist also offensichtlich, das die irische Regierung das Loch im Regierungsbudget nicht durch weitere Steuererhöhungen in den Griff bekommen wird. Es gibt einfach nicht mehr allzu viel zu holen. Der Rest muss

Vom Tod einer Stadt - die vergessene Katastrophe von Longarone

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Kennt ihr das auch? Orte, die ihr in eurer Kindheit besucht habt, wirken mittlerweile wie Fantasieort? Ihr habt Erinnerungen an Landschaften, die einfach nur irreal erscheinen aus heutiger Sicht, Anblicke, die scheinbar keinen Sinn ergeben? Mir schwirren einige derartige Landschaften im Kopf herum, und das liegt nicht daran, das ich irgendwelche bewusstseinserweiternden Drogen genommen habe. Das erzählen mir zumindest die Drachen, die mich aus dem Computermonitor anschauen. Ernsthaft, Als ich noch klein war, fuhr meine Familie regelmäßig in den Sommerferien nach Italien. Anstatt jedoch nur an den Gestaden der Adria durchgebraten zu werden, brachen meine Eltern mit mir immer wieder zu Ausflügen auf, die uns nicht selten in die Italienischen Alpen führten. Eine dieser Touren führte uns damals in ein Städtchen namens Longarone. Hier liegt einer dieser Orte, die im Nachhinein betrachtet einfach nur irreal wirken.  Blick auf den Vajont-Staudamm von Longarone aus. Um ihn zu erreiche