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Es werden Posts vom Mai, 2017 angezeigt.

Buchkritik Apple Intern - Echt jetzt?

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Seit einigen Monaten ist ein einziges Buch immer wieder Gesprächsthema, wenn ich mit ehemaligen Kollegen aus meiner Zeit bei Apple spreche. Und die Kommentare, die ich höre, sind fast durchgehend negativ. Worum es geht? Apple Intern, geschrieben von Daniela Kickl, ihres Zeichens ehemalige AppleCare-Mitarbeiterin. Im Vorfeld seiner Veröffentlichung wurde es in den Medien als das Enthüllungsbuch schlechthin zum Thema Apple gehandelt, als Abrechnung mit den angeblich unmenschlichen Umtrieben von Apple in Cork. Es kam auch genau zum rechten Zeitpunkt, als der seit Jahren schwelende Rechtsstreit zwischen der Irischen Regierung und der Europäischen Kommission über angeblich illegale Steuervorteile für Apple wieder aufflammte. Da ich selbst nicht unbedingt im guten mit Apple auseinandergegangen bin, war ich natürlich neugierig. Welche Kritikpunkte würden in dem Buch angesprochen werden? Und wie zum Geier hatte sie es überhaupt geschafft, das Buch herauszubringen, wo Apple es doch erfahrungsg

EUnbrauchbar - Gedanken zur "Digitalpolitik" der Europäischen Union, Teil 4

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Willkommen zum vierten und letzten Teil meiner Artikelreihe zum Versagen der Digitalpolitik der EU. Im vorherigen Teil habe ich etwas genauer beleuchtet, wie die Bedingungen für Startups in Europa deutlich verbessert werden können. Das schwierigste habe ich mir  für den Schluss aufgehoben, nämlich die Mentalität, die nötig ist, um eine echte Startup-Kultur auf die Beine zu stellen, und so ein dringend nötiges Gegengewicht zu den USA zu bilden. Der letzte Punkt ist der wichtigste, aber gleichzeitig auch der schwierigste. Es muss nämlich endlich ein Umdenken stattfinden. Das Internet, die "digitale Revolution" um es mal etwas hochtrabend zu bezeichnen, sind Fakten, und lassen sich nicht mehr wegargumentieren, oder ignorieren. Man sollte daher aufhören, sich mit fadenscheinigen Argumenten dieser Entwicklung zu verschließen, oder herablassend über diejenigen zu lästern, die sich aktiv auf selbige einstellen. Hierbei sind sowohl die Politik, als auch die Bürger Europas gefragt

EUnbrauchbar - Gedanken zur "Digitalpolitik" der Europäischen Union, Teil 3

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Willkommen zum dritten Teil meiner Artikelreihe über die "mangelhafte" Politik der Europäischen Union im digitalen Bereich. Im vorherigen Teil hatte ich ich mir die Bedingungen angeschaut, die zur Entstehung des Silicon Valley und der dort beheimateten Firmen geführt haben. In diesem Teil mache ich mir Gedanken darüber, was für Infrastrukturelle Maßnahmen erforderlich sind, um hier in Europa flächendeckend eine Startup-Kultur auf die Beine zu stellen. Wie kann man da jetzt vorgehen? Nun, im Endeffekt hängt alles am Geld. Gerade in der Anfangsphase, wenn aus einem Gründer und einer Idee mehr wird, als nur eine Powerpoint-Präsentation, sind Startups auf jede Menge Geld angewiesen, sei es für Marktforschung, rechtlichen Beistand bei der Unternehmensgründung und dem Festlegen der besten Unternehmensform, und dem anheuern der ersten Mitarbeiter. Dies ist allerdings, auch im Jahr 9 nach der Bankenkrise, nicht wirklich leicht zu bekommen, wenn man nicht gerade einen iPhone-Kille

EUnbrauchbar - Gedanken zur "Digitalpolitik" der Europäischen Union, Teil 2

Willkommen zum zweiten Teil dieser Artikelreihe. Im ersten Teil habe ich dargelegt, wie Europa in meinen Augen dabei versagt, ein wirksames Gegengewicht zu den großen US-Internetkonzernen auf die Beine zu stellen, und wie europäische IT-Projekte immer wieder zu ergonomischen Rohrkrepierern werden, da man Experimenten generell eher abgeneigt ist. Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt, und dieser hat tatsächlich etwas mit der Herkunft der großen Internetgiganten zu tun. In den 1960ern und 1970ern kamen am südlichen Ende der Bucht von San Francisco, um die Stadt San Jose, eine ganze Reihe von wichtigen Faktoren zusammen. Das kalifornische Schulsystem war lange Jahre eines der besten der USA, Berkeley und CalTech, zwei der besten Hochschulen der USA waren ganz in der Nähe, und Forschungseinrichtungen wie das Ames Research Center der NASA, oder das Jet Propulsion Laboratory taten ihr übriges, um ein hohes Bildungsniveau in der Region zu gewährleisten. Gleichzeitig gilt die Westküste