Mein Blog lebt!

Ja, mein Blog lebt noch! Glaubt mir, ich war selbst schockiert, als ich gesehen habe, wie lange hier kein Artikel mehr gekommen ist. Es ist hier drüben in letzter Zeit einfach sehr viel passiert, nicht zuletzt auch aus beruflicher Sicht. Einerseits hatte ich, das muss man rückblickend einfach sagen, mit einem ziemlich heftigen Burnout zu kämpfen. Einige Auswirkungen spüre ich auch jetzt noch, auch wenn ich mich, nicht zuletzt dank der tatkräftigen Hilfe meiner Kollegen, schon wieder erholen konnte. Das ist aber noch längst nicht alles!
Einige haben vielleicht mitbekommen, dass meinem Team und mir im vergangenen November mitgeteilt wurde, dass unsere komplette Abteilung geschlossen und der Betrieb nach Spanien verlagert wird. Genau das, was man in der Vorweihnachtszeit hören möchte! Nachdem diese Nachricht eingeschlagen war wie die sprichwörtliche Bombe hatte ich schlicht und einfach andere Prioritäten, namentlich die Jobsuche. Es sah nämlich eine ganze Zeit so aus, als ob Ende Januar Schicht im Schacht anstehen würde. Hinzu kam, dass mein Burnout zu der Zeit am schlimmsten war. Ich habe in der Zeit exakt EINEN Artikel auf meinem Blog rausgehauen, und das aus gutem Grund. Die gute Nachricht ist, dass die Stelle noch einmal bis Anfang Mai verlängert wurde, und ich mittlerweile auch einen neuen Job gefunden habe. Anfang Mai geht es los. Dies ist allerdings auch erst seit zwei Wochen in trockenen Tüchern, und ich habe erst jetzt Zeit, etwas durchzuatmen. 

Ich habe außerdem in den letzten Monaten verstärkt wieder Energie in meinen YouTube-Kanal gesteckt, und ihn mit einem neuen Konzept neu gestartet. Auch wenn der neue Veröffentlichungsrhythmus deutlich humaner ist, so geht doch einiges an Zeit für die Produktionsplanung drauf, und praktisch der komplette Samstagnachmittag geht für Aufnehmen, schneiden, hochladen, etc. drauf. Für Videos von 7-10 Minuten Länge, wohlgemerkt. Das soll jetzt keine Mitleidstour werden, die ganze Thematik macht mir ja Spaß, es ist aber ziemlich zeitintensiv, was sich natürlich auf andere Aktivitäten auswirkt. Ihr könnt euch den Channel ja mal anschauen.



Es gibt allerdings auch noch einen anderen Grund. Aufmerksame Leser meines Blogs werden mitbekommen haben, dass ich im Jahr 2017 meine Eltern verloren habe. Dieser Verlust hat mich, wie man sich wahrscheinlich denken kann, ziemlich hart getroffen, und ich habe mich eine ganze Zeit in mich selbst zurückgezogen. Meine Artikel haben sich in dieser Zeit hauptsächlich auf das bezogen, was ich in dieser Zeit erlebt habe, oder auf Produktrezensionen, und die Frequenz ging spürbar in den Keller. Dazu kamen dann noch die anderen Dramen, mit denen ich zu tun hatte, neben den oben erwähnten Problemen war dies vor allem die Wohnungssuche. Ich war 2018, trotz einiger positiver Erlebnisse mit meinen Gedanken woanders.
Jetzt, im Frühjahr 2019, wo ich langsam wieder Land sehe, einen neuen Job habe, merke ich, dass die Verbindung nach Deutschland einfach nicht mehr so stark ist. Natürlich ist mein Lebensmittelpunkt hier in Irland, Cork ist mittlerweile mein Zuhause, und naturgemäß liegen mir dadurch Ereignisse hier auf der grünen Insel näher als Ereignisse auf dem Kontinent, gerade in Zeiten von Brexit. Zusätzlich wird mir Deutschland aber zusehends fremd. Dies hängt nicht zuletzt auch mit der Politik zusammen, und nein, damit meine ich nicht nur den ekelhaften Aufstieg der AfD. Deutschland verabschiedet sich zusehends von seiner Zukunft. Die Politik wird immer stärker auf Rentner ausgerichtet, man sehnt sich nach der „guten alten Zeit“, während die Jugend wird nicht mehr bloß ignoriert sondern mittlerweile aktiv mit Füßen getreten wird, was sich bei der Reaktion auf die Fridays4Future-Demos, oder der Debatte um Artikel 13 ganz klar gezeigt hat. Digitalisierung findet nicht statt, Die IT-Industrie wird immer mehr verteufelt, und Ignoranz und Dummheit gelten mittlerweile fast als Tugenden! Für jemanden wie mich, der sich als halbwegs intelligent bezeichnet, ist es mittlerweile nur noch ermüdend, diese Entwicklung zu beobachten.
Wie dem auch sei, ich will mich hier nicht auf zu viel Negativität einlassen. Davon gab es 2017 genug für mich! Ich habe einige Ideen für Blogartikel in OneNote, ich werde also diesen Blog auch weiterhin betreiben, allein schon weil es 2019 sein zehnjähriges Jubiläum feiert. Inwieweit ich Veröffentlichungsrhythmen wie 2016 wieder erreichen kann, ist noch fraglich. Dieses Blog ist definitiv NICHT tot!

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