Zehn Jahre Thomil's Meinungsbude

Zehn Jahre. Zehn Jahre bin ich nun schon am bloggen. Wenn mir jemand an jenem 12. September 2009 gesagt hätte, dass ich das ganze so lange durchhalten würde, ich hätte ihn vermutlich ausgelacht. Es war damals einfach eine Idee, um meine Liebe zum schreiben ausleben zu können. Und ganz offen, die ersten Artikel, im ursprünglichen Design meines Blogs, waren grenzwertig. Aber wie so oft, macht Übung den Meister, und nun bin ich hier. Okay, fairerweise muss ich zugeben, dass ich diesen Artikel ein paar Tage vor dem eigentlichen Jubiläum schreibe, aber es ist nicht so, als ob sich dieser Zeitpunkt in den letzten Wochen nicht zusehends abgezeichnet hätte.
Wenn ich so auf die letzten zehn Jahre zurückblicke, dann ist es erstaunlich, wie viel sich seitdem verändert hat. Als ich mit diesem Blog anfing, hatte ich gerade meinen ersten unbefristeten Job an Land gezogen. Mittlerweile bekomme ich deutlich mehr als ich mir jemals hätte träumen lassen. Das soll nicht heißen, dass es nicht noch etwas mehr sein könnte, aber es ist doch ganz ansehnlich. Auch was die Tätigkeit selbst angeht, bin ich Lichtjahre von meinen Anfängen entfernt. Ich habe sogar das Land gewechselt, seit 2012 lebe ich jetzt in Irland, und habe Umzug nie wirklich bereut.
Der Ursprung allen "Übels" - Mit meinem guten alten Acer Aspire One A110L fing alles an auf diesem Blog.

Und wie mein Leben selbst, so hat sich auch dieses Blog massiv gewandelt. Eigentlich habe ich damals vor allem mit dem bloggen angefangen, um mein Netbook voll ausnutzen zu können, und meinen Hang zum Schreiben in produktive Bahnen zu lenken. Die ersten Artikel waren allesamt etwas ziellos, und das Blog wirkte in seinem damaligen Skin auch etwas zusammengeschustert. „Ich will aber kann nicht“, wie meine Mutter zu sagen pflegte. Dies änderte sich ab Oktober 2009, als das Musicalprojekt Anatevka von Leonore Kleff Fahrt aufnahm. Mein Vater war damals an diesem Projekt ebenso beteiligt wie ich selbst, und der Blick „hinter die Kulissen“ des ganzen entpuppte sich als erster großer Hit was die Zugriffszahlen angeht, und würde auf dem Blog bis in dem Sommer 2010 für einen verlässlichen Besucherstrom sorgen. Zeitgleich kamen die ersten Produktreviews und Reiseberichte dazu, beides Themen, die in den folgenden Jahren immer mehr bedeutung bekommen würden, als Anatevka, und auch mein ehemaliger Chor Intonation immer mehr in den Hintergrund traten.
Von Musicals, oftmals mit meinem Vater als Komplizen (Gottseidank musste er nie singen)...

...über Abenteuer mit der Deutschen Bahn,

... und Kreuzfahrten nach Oslo,

... bis hin zu echen "Straßenkreuzern" hat mein Blog im Laufe der Zeit so ziemlich alles erlebt.

Kurz vor meinem Umzug nach Irland gab es noch einmal eine absolute Überraschung bei den Zugriffszahlen. Bis heute kann ich mir nicht erklären, wie ich im Juli 2012 auf 16000 Zugriffe gekommen bin, wo ich normalerweise bei mehreren Hundert Zugriffen pro Monat lag. Zugegeben, mein Blogpost über das Auswandern hat knapp 1100 Zugriffe verzeichnet, aber trotzdem ist das keine Erklärung. Auswandern ist hier jedoch das Stichwort, denn dieser Themenkomplex trat ab dem August 2012 in den Vordergrund. Ich hatte ein Jobangebot von Apple bekommen, und selbstverständlich angenommen, was einen Umzug nach Irland nötig machte. Seitdem ist die grüne Insel eines der Hauptthemen. Mit der Zeit wurden die Themen jedoch wieder etwas zielloser, vor allem nachdem ich mich eingelebt, und so ziemlich jedes Thema im Zusammenhang mit dem Auswandern abgehandelt hatte. Außerdem nahm ab dem Zeitpunkt mein Englisches Blog immer mehr Zeit in Anspruch. Hey, ich lebe in einem mehrheitlich englischsprachigen Land, da muss man sich schon an sein Publikum anpassen.
Seit 2012 dominiert jetzt Irland mein Blog.

Vom Auswandern nach Cork...

... bis hin zu politischen Kommentaren ist so ziemlich alles schon dabei gewesen.
Das soll nicht heißen, dass mein deutsches Blog nicht wichtig für mich ist, ganz im Gegenteil! Es ist ein wichtiges Ventil für mich, um meine Gedanken auszudrücken und loszuwerden. Dies war nach dem Tod meiner Eltern vor zwei Jahren um so wichtiger, da ich auf einen Schlag meine komplette Familie verloren, und oftmals kaum jemandem zum reden hatte. Der Drang zum schreiben ist nach wie vor groß, und dieses Blog ist nicht nur ein Ventil um diesen Drang zu befriedigen, es ist auch eine Methode, um meine Gedanken mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ich weiß, in diesen Zeiten nehmen sich immer weniger Leute die Zeit, auch tatsächlich zu lesen, und lassen sich lieber mit leicht verdaulicher Videokost abspeisen. Trotz allem habe ich nach wie vor erstaunlich konstante Besucherzahlen, obwohl sie längst nicht mehr an die spektakulären Zahlen im Jahr 2013 rankommen.
Wie geht es jetzt weiter? Nun, das wichtigste gleich zu Anfang: Dieses Blog wird nicht aufgegeben. Ich habe schlicht und einfach zu viel Arbeit hineingesteckt, um jetzt alles hinzuschmeißen. Ich bin momentan noch auf der Suche nach einem neuen thematischen Roten Faden, da mein Leben aber mit meinem neuen Job auch in eine neue interessante Phase übergegangen ist, sollten sich da neue Möglichkeiten und Themen ergeben. Wenn ihr, meine Leser, Ideen und Vorschläge habt, dann lasst es mich übrigens gerne wissen. Für Vorschläge bin ich jederzeit offen. 

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