Echo-Kammern - Amazon Echo und das Smart Home

Passend zum Datenschutzthema meines letzten Artikels hab ich mir gedacht, es wäre mal an der Zeit, sich des Themas Sprachassistenten und insbesondere Amazon’s Echo-Lautsprechern und Amazon Alexa anzunehmen. Beides sind ja Themen, die immer wieder heiß diskutiert werden, gerade auch in Deutschland. Nun habe ich selbst seit Anfang 2020 selbst Alexa bei mir zuhause im Einsatz, diejenigen die auch mein englisches Blog lesen, haben das vielleicht schon mitbekommen. Da mittlerweile auch zwei Amazon Echo Dot hinzugekommen sind, ist es also an der Zeit, auch mal hier auf meinem deutschen Blog über dieses Thema zu sprechen.

Zuerst einmal stellt sich natürlich die Frage nach dem „warum?“ Nun, bei mir war es schlicht und ergreifend Neugier. Meine bisherigen Erfahrungen mit Sprachassistenten wie Siri waren, nun ja, ernüchternd, nicht zuletzt, da man bei den meisten dieser Assistenten den Sprachassistenten physisch aufrufen muss, z.B. durch einen Klick auf den Home Button. Ich wollte einfach mal testen, wie dies bei sprachgesteuerten Geräten so ist, und Alexa sagte mir einfach mehr zu als Google. Als dann Amazon’s damals neuester Smart Speaker, ein Echo Show 5, im Rahmen des Black Friday sogar noch stark ermäßigt zu haben war, da war die Entscheidung so gut wie gefallen.

Amazon Echo Show 5

Mit seinem Display eignet sich der Echo Show 5 hervorragend zur Steuerung eines Smart Home. Die Videokamera oben rechts lässt sich mit einem Schieber ausschalten, der auch die Linse blockiert.

Was zum Geier ist denn jetzt dieser Echo Show 5? Nun, im Endeffekt ist es ein Smart Speaker, also ein Lautsprecher der gleichzeitig Zugriff auf einen Sprachassistenten ermöglicht, nur dass der Echo Show 5 zusätzlich noch über einen Fünf-Zoll Touchscreen verfügt. Vom Kalender über Videos und Filme bis hin zu Nachrichten und Wettervorhersagen kann der Echo Show 5 fast alles anzeigen. Weiters verfügt der Echo Show 5 über eine 720p-Kamera für Videoanrufe, z.B. via Skype. Mit 410 Gramm ist der Echo Show 5 überraschend schwer, und das mit Ausnahme des Displays mit Textil überzogene Gehäuse wirkt grundsolide. Die Unterseite des Gerätes ist gummiert, so dass es schwer ist, den Lautsprecher aus Versehen zu verrücken, und die Videokamera lässt sich mit einem physischen Slider abdecken und somit deaktivieren, was einer der Vorteile dieses Modells gegenüber der Konkurrenz von Google ist.

Im Bereich Anschlüsse hält sich der Echo Show 5 bedeckt. Neben dem Stecker für den Stromanschluss gibt es noch einen Micro-USB-Port, einen 3,5mm-Anschluss für Kopfhörer oder externe Lautsprecher, und das war es dann. Auch bei den Bedienelementen gibt sich der Echo Show 5 bedeckt. Neben dem bereits erwähnten Slider für die Kamera gibt es noch zwei Knöpfe zur Lautstärkeregelung, und eine Taste zum stummschalten des Mikrofons. Die restliche Steuerung erfolgt über den Touchscreen oder eben über Sprachkommandos.

Amazon Echo Dot

Der Echo Dot mit Uhr ist ein idealer Ersatz für den Radiowecker auf dem Nachttisch.
Das jüngste Mitglied meiner Smart-Home Umgebung ist dieser reguläre Echo Dot im Wohnzimmer. Es handelt sich um einen Echo Dot der 3. Generation, der neue kugelförmige Echo Dot hätte nie im Leben an diesen Ort gepasst.

Der Echo Dot ist bei mir in zwei Ausführungen im Einsatz. Ein Echo Dot mit LCD-Display dient bei mir im Schlafzimmer als Wecker, während ein regulärer Echo Dot ohne Display im Wohnzimmer als zusätzliches Eingabegerät für Alexa dient. Mit Ausnahme des LCD-Displays sind die beiden Echo Dots praktisch identisch. Beide sind kreisrund und kompakt, wenn auch mit 300 Gramm wiederum überraschend schwer. Die Steuerung beim Echo Dot erfolgt ausschließlich über Spracheingabe, und mit Ausnahme eines Multifunktionsknopfes, zweier Knöpfe zur Lautstärkeregelung und wiederum eines Stummschalters gibt es beim Echo Dot keinerlei Kontrollelemente. Auch bei den Anschlüssen ist der Echo Dot spartanisch aufgestellt, neben dem Stromanschluss gibt es nur einen 3.5mm-Anschluss für Kopfhörer oder externe Lautsprecher. Letzteres ist dabei jedoch nicht wirklich erforderlich, für einen Eishockeypuck mit Fellbezug haben die Lautsprecher des Echo Dot nämlich einiges an Leistung.

Amazon Alexa

Das wesentliche bei allen diesen Amazon-Geräten ist jedoch Alexa, der Sprachassistent von Amazon. Man mag von Sprachassistenten halten, was man will, Fakt ist das Amazon hier in meinen Augen die Nase meilenweit vorn hat, zumindest im Vergleich zu Siri. Eingaben werden schnell verarbeitet, und die Antworten kommen ebenso schnell. Ihre größte Wirkung entfaltet Alexa jedoch, wenn es um die Kontrolle der diversen Smart-Home-Komponenten bei mir zuhause geht. Das geht von meiner Wetterstation, über die diversen Philips-Hue-Lichter bis hin zu meinen beiden Sonos-Lautsprechern. All diese Komponente lassen sich mit Hilfe von Add-Ons für Alexa, sogenannten Skills, direkt per Sprachbefehl ansteuern. Dabei ist Alexa sogar so schlau, dass bei einer Spracheingabe etwaige Musik kurzfristig leise gestellt wird, selbst wenn diese z.B. auf dem Sonos-Lautsprecher bei mir im Home Office läuft.

Das sollte an Bildschirmen eigentlich erst einmal reichen, oder? Mein Echo Show 5 an seinem neuen Einsatzort.

Wie macht sich Alexa aber jetzt im täglichen Einsatz? Nun, ganz gut. Der Haupteinsatzzweck bei mir ist die Sprachsteuerung der bereits oben genannten Smart-Home-Geräte, und da gibt es aus meiner Sicht keinen Grund zur Klage. Gerade in meinem Home Office macht Alexa der Bezeichnung „Digital Assistant“ alle Ehre, und hält mich über Termine, Erinnerungen, etc. auf dem laufenden. Eine ganz wichtige Komponente hierbei ist die Musiksteuerung. Ich arbeite, wie so viele, seit Beginn der COVID-Krise von zuhause, und kann jederzeit Anrufe von Kollegen oder Managern, die ich betreue, erhalten. Da ich meist während der Arbeit Musik höre, ist es oftmals schneller, Alexa einfach zu sagen, dass sie die Musik pausieren soll, als erst das iPhone zu entsperren, in die App zu gehen, und dort auf Pause zu drücken. Bei diversen Hausarbeiten ist es auch oftmals einfacher, Alexa um Hilfe zu bitten, z.B. wenn man gerade wortwörtlich beide Hände voll zu tun hat. Dabei hilft es auf jeden Fall auch, dass Alexa deutlich mehr Fragen, Befehle, etc. versteht als die Konkurrenz von Apple. Zu Google Assistant kann ich in diesem Zusammenhang keine Aussage treffen, da ich keine Google-Home-Geräte im Einsatz habe.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Echo-Lautsprecher quasi ein Teil der Einrichtung sind, und nicht erst aus der Hosentasche herausgekramt werden müssen, um sie zu aktivieren. Gerade diese stationäre Natur der Geräte macht ein Smart Home in meinen Augen überhaupt erst praktikabel, denn nur so kann sichergestellt werden, dass Sprachkommandos schnell erfolgen und verarbeitet werden können. Hierbei hilft es sicherlich auch, dass die Mikrofone bei allen bereits genannten Echo-Lautsprechern generell sehr gut sind und einen auch verstehen, wenn man übernächtigt oder verkatert ist, einen Frosch im Hals hat, oder am anderen Ende des Zimmers ist. Und ja, alle drei Szenarien sind von mir bereits ausgetestet worden.


Die Entscheidung, ob man jetzt eine Smart-Home-Infrastruktur aufbauen will, und wenn ja, ob man diese sprachgesteuert haben will, ist letztendlich jedem selbst überlassen. Ich selbst habe in einigen Bereichen massive Vorbehalte, wenn es z.B. um Türschlösser oder ähnliches geht. Und ja, ein Smart Home bedeutet immer eine beträchtliche finanzielle Investition, auch wenn es bei weitem nicht mehr so teuer ist, wie es einmal war, die Trådfrij-Reihe von IKEA ist hier ein Paradebeispiel. Gerade in der aktuellen Krise ist es jedoch durchaus angenehm, ein System zuhause zu haben, dass einem das Leben etwas angenehmer macht.

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