Von Jumbos und anderen Schrägen Vögeln - Technikmuseum Speyer
Mittelalter-Romantik und High Tech? Das passt doch nie im Leben zusammen, richtig? FALSCH! Wie man auf diesem Bild sieht passt das in Speyer hervorragend!
Auf dem Bild sieht man neben dem Speyerer Dom die zweite große Attraktion der Stadt, das Technikmuseum. Genau so wie sein Partnermuseum in Sinsheim verfügt dieses über einige Überraschende Ausstellungsobjekte. Nachdem ich mir heute zusammen mit meinem Vater die Hacken wund gelaufen habe will ich hier mal ein paar Fotos einstellen. Also, legen wir los!
Als erstes haben wir hier ein Bild aus der sehr beeindruckenden Weltraumhalle. Bei dem leicht ramponierten Objekt handelt es sich um BOR-5. Die BOR 5 war teil einer kleinen Flotte von unbemannten Versuchsflugkörpern, mit denen das Wiedereintrittsverhalten der Raumfähre BURAN im kleinen Maßstab untersucht werden sollte. BOR-5 selbst wurde mehrfach von Kapustin Yar, dem Geburtsplatz der Sowjetischen Raumfahrt aus getestet. Die Brandspuren stammen vom Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.
Nicht ganz so hoch hinaus wollte dieser Geselle hier, die F-101 Voodoo. Ursprünglich als Begleitjäger für die Langstreckenbomber des Strategic Air Command der US Air Force gedacht wurde diese Maschine später auch als Abfangjäger bei der Royal Canadian Air Force, sowie als Aufklärer eingesetzt, hierbei oft auch im Tiefflug.
Um welche Version es sich handelt, ob Abfangjäger oder Aufklärer, kann ich leider beim besten Willen nicht erkennen. Was ich jedoch definitiv weiß ist das es die einzige Maschine ihres Typs ist die in Deutschland ausgestellt ist!
Wir bleiben bei den Jagdflugzeugen, kommen aber zu dem meiner Meinung nach elegantesten Jagdflugzeug aller Zeiten, der Hawker Hunter. Diese britische Konstruktion aus dem Jahr 1954 war bei diversen Luftwaffen von Schweden bis Chile sehr beliebt. Die Libanesische Luftwaffe hat laut Berichten auf Airliners.net ihre 12 Hawker Hunter wieder flugtüchtig machen lassen und wird sie bis zum eintreffen von Russichen MiG-29 Fulcrum weiter betreiben!
Was stand nochmal in meinem Horrorskop für heute? Große Dinge kommen auf sie zu? Aber doch kein ausgewachsener Jumbo! WAAH!!! Gott sei dank gibt es diese Perspektive in Speyer auch ohne das dieses Monster mit 250+ Sachen über einen drüber weg donnert. Wer das haben will muss immer noch nach St. Maarten (SXM) in der Karibik.
Aber auch Fans bodenständiger Transportmittel kommen in Speyer auf ihre Kosten. Neben einer Sammlung teils wirklich exotischer Autos (Die ich komplett ignoriere da mir der motorisierte Individualverkehr sowas von am Allerwertesten vorbeigeht) stehen auch diverse Schienenfahrzeuge zur Besichtigung bereit.
Los geht es mit dieser V200 der Deutschen Bundesbahn. Ursprünglich als Ersatz für Dampfloks vor hochwertigen Schnellzügen gedacht wurden die Loks dieser Familie immer mehr auf Güter-, bzw Bauzugleistungen verdrängt. Einige Privatbahnen setzen diese Loks heute noch ein.
Und weiter gehts mit einem Krokodil. Nein, Schnappi ist nicht bei der Bahn dienstverpflichtet worden! Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Schweizer E-Lok der Baureihe Ce 6/8. Sie wurde 1920 gebaut und hauptsächlich damit beschäftigt, Güterzüge auf der Gotthardt-Strecke zu ziehen. Neben der SBB setzen auch die ÖBB diesen Typ als Baureihe 1089 und 1189, teilweise bis in die 1980er!
Dies ist meiner Meinung nach der Absolute Star der Eisenbahnsammlung in Speyer, die Qian Jin (Fortschritt) Dampflok der Chinesischen Staatsbahnen! Ursprünglich im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern untergebracht kam sie 1996 in einem spektakulären Schwertransport nach Speyer. Die Volksrepublik China baute bis weit in die 1980er Jahre hinein Dampfloks in Serie um den enormen Bedarf an Lokomotiven decken zu können, gerade auf den aspruchsvollen Passstrecken im Westen des Landes. Mittlerweile wurde die Produktion eingestellt und auch in China ist die Dampftraktion auf dem Rückzug.
Den absoluten Star des Technikmuseums hab ich mir allerdings bis zum Schluß aufgehoben: OK-GLI, der einzige noch Existierende flugfähige Prototyp der Russischen Raumfähre Buran!
Über die Geschichte der OK-GLI wurde in Funk und Fernsehen einiges berichtet, ich will mich dazu nicht weiter auslassen. Nur so viel: Nach dem Zusammenbruch des Hangars 112 in Baikonur wo der Buran-Orbiter und die Energija-Trägerrakete gelagert waren ist das hier das letzte noch existierende Überbleibsel des Buran-Projektes. Die Einzelteile für zwei Weitere Buran lagern im Werk Tushino bei Moskau.
So, das wars erstmal. Wahrscheinlich schreib ich morgen noch etwas genauer zu einigen anderen Sachen bei diesem Besuch, aber für heute ist es genug, ist ja auch schon spät genug.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen